er See trotzt er, steht fest am Bug,
der Einmaster bahnt den Weg wie ein Pflug
in der Heimat - nicht mehr weit -
durch der Felder Boden - zur Aussaat bereit -
Er sieht sein Weib, der Niederkunft nah.
Jeder Stammhalter, den sie gebar
ward ein Krieger von Ehre und Mut
bereit zu kämpfen bis aufs Blut
für die Sippe, für die Seinen
und sollte auch der Feind sich einen.
Die Gischt schäumt auf, peitscht sein Gesicht,
das Licht in seinen Augen erlischt.
Das Blau bewölkt sich wie der Himmel
vor seinem Auge: Kriegsgetümmel.
Seine Mannen preschen vor
schlagen die Äxte, geweiht von Thor,
in das Fleisch unter dunklen Gewändern.
Die, die nicht sofort verenden
ergreifen verzweifelten Schrittes die Flucht
erneut trifft sie die Axt mit Wucht.
Wo ist der Gott, dem ihr geschworen?
Da ihr ihn braucht, seid ihr verloren.
Die Hand der Krieger von Odin geführt,
nur Rot der Mönche die Klingen verschmiert.
Die Felsen, das Gras mit Blut getränkt,
die Mannen hingegen reich beschenkt.
Aus den heiligen Gemäuern
wuchten sie des Armen Steuern.
Das Christentum und Nächstenliebe?
Die Obrigkeit: nur Seelendiebe!
Die Drachenschiffe füllen sich an.
Reichtümer, die niemand beschreiben kann.
Ein ganzes Kloster voller Gold
der Bauer, das Volk gegen den Klerus grollt.
Eine Hand, die sich ihm auf die Schulter legt,
sein Getreuer lächelnd den Kopf bewegt.
Er folgt dem Blick und sieht den Steg,
auf dem das Fest zu beginnen pflegt
wenn sie zurück in die Heimat kommen.
Vergessen sind all seine Opfer, die frommen.
Das Feuer vor seiner Hütte wird geschürt.
Er merkt, wie es ihm die Kehle zuschnürt.
Alle sind da, die Krieger zu grüßen, voran sein Weib,
ein Bündel Leben hält sie vor ihren Leib.
Das Schiff läuft in die Bucht nun ein.
Endlich: das Gefühl, zu Hause zu sein.
Die Gesichter ihm durchweg vertraut, bis auf eines.
Er blickt genauer hin und sieh, es ist seines.
Das Leuchten in seinem Antlitz wiederhergestellt
der Mann ist nur Vater, sein Leben erhellt.
Gefeiert wird bis in den Morgen hinein
gezecht wird, Fässer voller Wein.
Berichtet wird und viel gelacht,
in der Schiffe Bäuche ruht die kostbare Fracht.
verfasst von unserer Skaldin Auryn