Es war schon spät, als Jander und ich den kleinen Handelsposten im Lande Imal erreichten. Ulfgar, Snorri und Thorbrand erwarteten uns bereit und als sie uns sahen, wurde auch schon das erste Fass angeschlagen. Wir feierten und erzählten uns von der Reise ins Land der Drachen. Außerdem wurden uns ein Wiesentroll, der mir noch eine Menge Ärger machte, und der Druide Lupus, ein Wesen Halb-Mensch und Halb-Wolf vorgestellt. Doch unsere heitere Feierlaune wurde plötzlich unterbrochen, als Jander von einer Spinne gebissen wurde, die so groß, wie der Kopf eines Mannes war.
Jander wurde am Hals gebissen und drohte am Gift der Spinne zu sterben, doch glücklicher Weise trafen wir einen Mann, der sich als der Metmann vorstellte. Er reinigte die Wunde vom Gift der Spinne und ein Söldner-Heiler verband schließlich die Wunde, während Jander endlich wieder anfing seine dreckigen Witze zu erzählen. Wenig später zogen wir unsere Brünnen an, da wir nun vor gewarnt waren. Da wir den Auftrag hatten als Waräger für Ordnung auf dem Handelsposten zu sorgen, ging Ulfgar mit Jander durchs Lager, um weitere Insektenangriffe in Erfahrung zu bringen. Da trat eine merkwürdige Frau an unser Feuer und wir empfingen sie zunächst freundlich, so wie es Damen eben gebührt. Doch umso länger sich die Frau in unserer Nähe befand, umso kälter wurde es um uns herum, ja sogar so kalt, dass selbst unser Feuer uns keine Wärme mehr schenkte. Mein Arm wurde taub und ich merkte, wie die Kälte immer weiter in meinen Körper eindrang. Snorri schrie die Frau an, sie solle verschwinden und uns in Ruhe lassen, doch sie fragte uns nur hämisch, was los wäre und warum wir zitterten, bis schließlich Thorbrand mit seinem Schwert auf die Frau einschlug. Statt sie aber zu verletzen, lachte diese nur und sie verschwand so schnell wie sie erschien und die Wärme kehrte in unsere Körper zurück.
Die Ruhe hielt nicht lange, denn wie sich herausstellte befand sich der Posten direkt neben einer riesigen Grabstätte und ehe wir uns versahen, hatten schon die ersten Grabräuber, das Tor zu den Gewölben geöffnet und wir mussten uns gegen eine riesige Armee von Untoten zur Wehr setzen, die aus dem Grab entstiegen. Der Kampf war hart, doch wir bezwangen sie. Den Götter sei dank, sahen sich auch einige Abenteurer berufen, dieses Grab wieder zu schließen. Es stellte sich heraus, dass der Metmann, schon einmal in diesem Grab war, um es zu schließen und so beschlossen wir hinein zu gehen, um das Grab zu versiegeln. So standen wir vor dem Grab zusammen mit einem Magier, dem Metmann und seiner Begleiterin die Diebin Sheonaidh McWood und dem Wiesentroll, da wir uns dachten, dass seine Stärke uns sehr hilfreich sein könnte. Jander, Snorri, Metmann, Sheonaidh, der Magier und ein anderer Krieger gingen voraus. Als Ulfgar ihnen folgen wollte, schloss sich der Eingang des Grabes und es war uns nicht mehr möglich unseren Gefährten zu folgen. So waren wir gezwungen vor der Gruft zu warten bis unsere Freunde wieder kehrten.
So endete der erste Tag.
Der Schlaf den man uns gönnte, wehrte nur kurz, denn heute war es soweit, wir sollten zum ersten Mal den Emir kennen lernen, der uns als Waräger-Garde anheuerte. Doch zunächst mussten wir uns erst unserer Pflicht nachgehen, denn unser Freund der Troll war gerade wieder dabei uns Ärger zu machen, als zwei Echsen das Lager betraten. Das Problem dabei war, dass die Echsenmenschen in Imal einen Friedensvertrag mit den Menschen des Landes eingingen. Der Wiesentroll schlich sich von hinten an eine Echse an und schlug sie mit seiner Keule nieder. Gerade als der Troll sich bücken wollte, um die Echse zu fressen, sprang Lupus ihm auf den Rücken, um ihn aufzuhalten, was uns anderen genug Zeit verschaffte, den bewusstlosen Echsenmann wegzuschleppen und dann gemeinsam den Troll zu beruhigen.
Die Echsen verschwanden in den Wald und Ulfgar erklärte allen anderen Reisenden, dass wir die Echsen nicht angreifen durften, da wir sonst einen Krieg hätten auslösen können, den wir wahrscheinlich verloren hätten.
Wenig später kamen zwei neue Fremde in unser Lager. Sie sahen aus, wie Menschen die aus derselben Heimat stammten wie Isegrimms Mutter. Jedoch sollten wir später erfahren, dass dies kein Grund war, dass die Fremden friedlicher natur sein sollten. Sie schlichen in unserem Lager herum und wiegten uns in Sicherheit, da sie uns freundlich und ohne Waffen begrüßten. Doch als wir uns einen Moment von ihnen abwandten, schlichen sie sich an einen Abenteuer heran und schlitzen ihm die Kehle auf, mit einem Dolch, den sie in ihrem Mantel versteckt hielten. Wir rannten los, um den Angriff zu vergelten, stachen die Attentäter nieder und rannten sofort zurück zum Gemeuchelten. Ein Magier war schon vor Ort und legte dem Verwundeten die Hand auf, da erkannte ich erst, dass der Verwundete ein kleines Tonplättchen um den Hals trug mit einer Rune oben drauf, die stark der Rune ähnelte, die uns Herdur vor der großen Schlacht im Land der Drachen schenkte. Es ergab sich also, dass neben uns auch andere Nordmänner aus dem großen Heer im Lande Imal anlegten. Ihre Namen waren Haug und Haltaf, wobei Haug auf der letzen Wiking sich den Harsumern anschloss. Schließlich erholte sich Haug von der Attacke und beide beschlossen sich uns anzuschließen.
Dann endlich kam der Emir mit seiner Leibwache und er erklärte uns die momentane politische Situation in seinem Land. Er sagte uns, dass wir gut daran taten, die Echsenmenschen nicht anzugreifen und das wir auch das richtige taten, als wir die Fremden erschlugen, da Imal mit ihrem Land Krieg führte. Er zahlte Ulfgar noch den Lohn vom letzen Jahr aus, um dann mit einer Gesandtschaft von Echsenleuten wieder zu verschwinden, um ihren Friedensvertrag zu verlängern.
Ruhe kehrte ein auf dem kleinen Handelsposten, eine trügerische Ruhe. Plötzlich stürmten mehr als 20 östliche Kämpfer aus dem Wald stark bewaffnet und Kampf erprobt, wir griffen zu unseren Waffen und schlugen den Feind nieder, während Snorri unsere Gegner noch im fallen von ihrem Silber erleichterte. In der Hoffnung, dass wir den Feinden gezeigt hatten, wie wir mit unseren Gegnern umgehen, gingen wir zurück zu unserem Feuer, nur um wieder aufzuspringen, als eine neue Meute aus dem Wald kam. Wir kämpften von Neuen, steckten die Schläge der Feinde ein und teilten es ihnen doppelt heim. Die Schlacht tobte länger, denn die Feinde waren stärker geworden und wurden sogar von Untoten Kreaturen unterstützt. Als der Waffenlärm endlich verstummte und der letzte Gegner fiel, sahen wir Sheonaidh blutend auf dem Boden liegen, schwer verletzt, da sie sich ohne Brünne oder Wams in die Schlacht stürzte, von da an nannten wir sie nur McManiac. Snorri kümmerte sich besonders beherzt um sie zusammen mit einem Magier, während wir anderen zurück zum Lager liefen, um Verbandsmaterial zu holen. Angekommen hörten wir wieder die Schreie, eine neue Gruppe stürmte aus den Wäldern und griff unsere Heiler an, die sich um die Verwundeten kümmerten. Wir liefen los, doch der Feind erreichte unsere Freunde als erstes. Von der Ferne aus mussten wir mit ansehen, wie sich ein Feind hinter Snorri auftürmte und ihn mit seinen Schwerthieben niederschlug. Wir rannten schneller und mussten mit ansehen, wie die östlichen Kämpfer Snorri wegschleppten. Jander, Ulfgar und Thorbrand nahmen sich die ersten Gegner vor und stachen sie nieder, während ich weiter zu Snorri eilte. Es waren zwei Kämpfer und als sie mich sahen ließen sie Snorri los und zückten ihre Schwerter. Ich sprang über den ohnmächtigen Kameraden mit dem Schild voran und blockte die ersten Schwerthiebe ab. Ich landete schwer auf meinen Füßen auf der anderen Seite und holte mit meiner Axt aus. Sie landete auf dem Schwertarm des ersten Feindes, der aufheulte, während der zweite nach meinem Bein schlug, jedoch nur ins Leere traf. Der verletze Kämpfer wurde von meinem Schild zur Seite gedrückt, während ich mich umdrehte und meine Axt tief in den Bauch des zweiten schlug. Tief drang sie in seinen Körper und ich hörte seine Knochen brechen, so dass ich mich anstrengen musste sie raus zu ziehen. Entsetzt griff der Kämpfer in die Wunde und taumelte nach hinten, er starrte mir ins Gesicht und brach dann zu Boden als Jander sein Schwert in den Rücken, des Feindes stach. Es blieb mir keine Zeit Luft zu holen, denn der letzte Kämpfer erholte sich wieder und schlug mir auf den Oberarm. Er traf die Brünne, die mich vor einer Verletzung schützte, jedoch nicht vor der Wucht des Schlages, so dass ich aufheulte und mein Schild fallen lies. Wut entbrannt drehte ich mich um und hieb auf den Feind ein. Schlag für Schlag zwang ich ihn langsam in die Knie, um ihn endgültig vom Leben zu erlösen. Keuchend sah ich mich um, der verletzte Snorri zu meinen Füßen, umringt von meinen Kameraden, die genauso außer Atem waren wie ich selbst. Wir schleiften Snorri zurück zum Lager, um ihn zu verbinden und um uns von den Strapazen zu erholen, ohne zu wissen, dass noch größere Probleme auf uns warteten.
Kurz nach Mittag sollten wir noch einmal ausziehen, da die Fremdenkrieger scheinbar einige Reisende entführt hatten und weggeschleppt. Da wir uns in die Wälder schlagen mussten, zogen wir es vor, unsere komplette Rüstung anzuziehen, eine Maßnahme, die sich als nutzlos herausstellen sollte. Wir zogen los und betraten sofort die Wälder bis wir einen steilen Berg erreichten. Wir erkannten von unten, dass einige Leute oben standen, sich aber scheinbar nicht bewegten. Wir riefen nach oben, bekamen jedoch keine Antwort. Also traten wir die beschwerliche Reise an und erreichten die Leute, doch was wir sahen, stimmte uns nicht mit Zuversicht. Alle waren versteinert. Die Statuen waren um einen Felsen positioniert und scheinbar schauten alle in dieselbe Richtung. Der Magier, der uns auch in die Grabstätte begleitete, war der Ansicht, dass das Geheimnis unter dem Felsen verborgen liege und so machte sich Haltaf daran zu graben. Plötzlich schwirrte ein merkwürdiges weißes Licht über den Felsen gefolgt von einem Mark erschütternden Schrei. Ich drehte mich um, um festzustellen, dass sowohl Haltaf als auch unser Magierfreund versteinert waren. Janders schneller Reaktion war es zu verdanken, dass ich nicht zum Felsen schaute, denn scheinbar öffneten wir das Grab einer Medusa. Jander, Haug und ich rannten los, wobei Jander plötzlich versteinerte ohne zur Medusa geschaut zu haben. Eine Sekunde später wurde mir Schwarz um die Augen und eine unheimliche Kälte erfasste meinen Körper.
Als ich erwachte fühlte ich mich benommen und hatte riesige Kopfschmerzen, als ob ich 10 Tage nur Met und Bier gefrönt hätte. Meine Beine fühlten sich taub an und da ich scheinbar der Einzige war, der von seinem steinigen Schicksal erlöst worden war, lief ich hinunter zum Lager, um Hilfe zu holen. Unten angekommen traf ich Haug wieder, der mir sagte, dass ich mich plötzlich nicht mehr bewegt hatte und er deshalb weiter gerannt war. Wir sprachen uns ab und so machten Lupus, Haug, Thorbrand, der Troll und ich uns auf die Versteinerten aus ihrem Gefängnis zu befreien, ohne genau zu wissen, wie es denn geschehen sollte. Nun waren auch andere Abenteurer an der Stelle und erklärten uns ihren Plan. Ihre Gelehrten fanden heraus, dass es sich um ein Grab einer Medusa handelte und dass der Fluch nur gebrochen werden konnte, wenn die Medusa vernichtet würde. Die Falle war bereit, wir stellten uns um das Grab, um beim Erscheinen des Monsters sofort auf sie einzuhacken. Außerdem verstopften wir uns die Ohren mit Watte und Wachs, damit uns ihr Schrei nicht lähmte. Ein Mutiger oder Wahnsinniger erklärte sich bereit das Grab erneut zu öffnen, um die Medusa zu befreien. Das weiße Licht erstrahle erneut und wir senkten unsere Blicke, bereit alles zu vernichten, was auf dem Stein erscheinen sollte. Doch dann wurde mir wieder Schwarz, um die Augen.
Diesmal fielen die Schwere und die Taubheit deutlich langsamer von meinem Körper und als ich wieder sehen konnte, strahlte Jander mich an und schlug mir auf seine sanfte Art und Weise auf den Rücken.
In der Hoffnung, dass das schlimmste überstanden sei, lehnten wir uns zurück und entfachten unser Lagerfeuer von neuem. Aber es sollte nicht sein. Ein Abgesandter des Emirs, kam mit einer Anklage zu Ulfgar und forderte von uns Recht über eine Gruppe auf dem Posten zu sprechen. Ihnen wurde vorgeworfen eine Magierin der schönen Künste gequält und gefoltert zu haben, da sie sie für eine Hexe hielten. Der Emir forderte eine Strafe von einem Goldstück pro Mann oder ihre rechte Hand. Wir wussten, dass es schwer sein würde, die Angeklagten zu überzeugen die Strafe zu zahlen, daher zog ich lieber meinen Schuppenpanzer von neuem wieder an. Wir bauten uns vor dem Lager der Angeklagten auf und Ulfgar verkündete die Anzeige. Scheinbar stammten die Abenteurer aus den Mittellanden, denn sofort fingen fünf Leute gleichzeitig an zu reden und es dauerte bis man die Anführer der zwei Gruppen fand. Wir brachten uns in Stellung, da wir mit einem Kampf rechneten, doch Ulfgar lies Gnade walten und verlangte von den Gruppen nur 2 Gold und 5 Silber als Strafe, jedoch sollten die Anführer es dem Emir persönlich übergeben. Wir zogen uns zurück, da wir noch mit einem Angriff rechneten und sammelten unsere Kräfte, jedoch machte Jander einen seltsamen Eindruck. Gierig schaute er auf unsere Geldbeutel und genauso schaute er auch auf unsere Amulette. Es war schon Nacht, als Jander Snorri, Ulfgar, Thorbrand und mich zusammen rief, um uns ein Geständnis zu machen. Jander blieb nämlich nach seiner Versteinerung noch etwas länger am Grab der Medusa stehen und kassierte bei der Plünderung des Grabes ein Goldstück. Dieses Gold war aber behaftet mit einem Fluch, die Janders Habgier steigerte bis er sogar nicht einmal vor unserem Eigentum halt machte. Snorri und Thorbrand befragten die Götter und rieten ihm, das Geldstück zurückzuwerfen. Natürlich begleiteten wir ihn zum Grab der Medusa und feierten anschließend mit unseren neuen Kameraden, da wir noch großes vor hatten in dieser Nacht.
Ich weiß nicht mehr wie spät es war als sich das Tor zur Gruft öffnete, aber wir warteten scheinbar eine Ewigkeit vor der Höhle und wärmten uns mit Met und Bier. Da standen wir Thorbrand, Jander, der Troll, der Magier, Haltaf und ich und brachen in die Dunkelheit auf. Nach dem Eingang kamen wir in einen riesigen Saal und unter unseren Füßen war ein Meer aus Dunkelheit. Nachdem wir einen brennenden Zweig in die Tiefe warfen und wir kein Licht mehr sahen beschlossen wir den Weg über Säulen hinweg zu legen, die jedoch keinen sicheren Eindruck machten. Deshalb schickten wir den Troll vor, damit er testen sollte wie viel Halt die Säulen boten. Die Säulen brachen zwar nicht in einander, aber sie waren durch Fallen gesichert und unser Magier löste mit einem unvorsichtigen Schritt eine Falle aus. Ich musste von der anderen Seite mit ansehen, wie sich ein Holzpflock von unten durch den Fuß des Magiers bohrte. Doch anstatt in Ohnmacht zu fallen, wie man es von den meisten Zauberern erwartet, zog er seinen Fuß aus dem Holzpflock und sprang zu uns hinüber. Sicher angekommen legt er sich die Hand auf den Fuß und heilte die Wunde schneller als wir sehen konnten. Der nächste Raum wartete mit zwei untoten Kriegern auf, die eine verschlossene Tür bewachten. Die alten vermoderten Krieger stellten keine wirkliche Bedrohung dar, jedoch die Tür, denn sie war gut gesichert worden und so klein, dass selbst ein Kind sich hätte bücken müssen, so dass wir in unseren Rüstungen nur noch kriechen konnten. Jander holte seine Dietriche hervor und machte sich daran das Schloss zu knacken, das uns aufhalten sollte. Nach nur wenigen Minuten stand uns die Tür offen und der Troll entschied sich als erster hindurch zu kriechen. Plötzlich fing er unnatürlich hoch an zu schreien und wir anderen sprangen durch das Tor um ihm zu helfen. Ein Hinterhalt. Mindesten ein halbes Dutzend Untote wartete auf der anderen Seite und sie griffen uns an, sobald wir durch das Tor kamen. Der Troll lag schon niedergerungen auf dem Boden und wir alle waren in Kämpfe verwickelt. Ich rammte einen Untoten meinen Schild gegen den Körper und drückte ihn gegen die Wand , während ich mit meinem Schwert nach seinen Beinen schlug, Jander musste sich gleich gegen zwei Untote behaupten und Thorbrand sprang durch die Gegner wie ein Berserker und verletze jeden von ihnen mit seinem Sax. Auch Haltaf und der Magier schlugen sich gut. Wir konnten zwar den Sieg erringen, aber wir alle waren verletzt und unsere Heiltränke verbrauchten sich schnell. In den nächsten Räumen wartete schwerer und dichter Nebel auf uns, der so dick war, dass man nicht einmal mehr die Hand vor Augen sehen konnte. Das schlimmste jedoch waren die Untoten und Spinnen die uns scheinbar von jeder Seite und aus jeder Richtung angriffen, bevor wir endlich den Nebel verlassen konnten. Es sollte jedoch noch härter werden. Der letzte Raum war groß und voll von Skeletten und anderen Untoten. Jander fing an zu lachen und bellte nur noch den Befehl zum Angriff und wir stürzten uns daraufhin mit dem Mut der Verzweiflung in die Gegner. Diesmal hatten sie nicht die Überraschung auf ihrer Seite und unser Troll bewies uns, wozu seine Fäuste fähig waren. Auch wir anderen kämpften verbissen und überrumpelten unsere Gegner schnell. Schwer atmend machten wir uns auf, in eine kleine Seitenkammer, in der ein Skelett saß, nur so groß wie ein Zwerg, aber wesentlich schmaler und zierlicher. Es bewegte sich nicht mehr und unser Troll fing an, es abzusuchen. Grinsend drehte er sich zu uns um und zeigte uns ein kleines Schwert, während seine andere Hand in seiner Gürteltasche verschwand. Dann ertönte ein heller und schriller Schrei, der von keinem lebenden Wesen hätte kommen können. Ich drehte mich um und erblickte zwei schwarze Gestalten mit langen Schwertern. Sie hatten keine Gesichter oder zumindest konnte ich keine sehen, da sie in langen schwarzen Gewändern gekleidet waren. Eine Angst wie ich sie vorher noch nie erlebt hatte ergriff mein Herz und meinen Verstand. Die zwei Gestalten standen vor dem einzigen Eingang in die Kammer und sie kamen immer näher bis sie uns in die Ecke getrieben hatten. Jetzt schalteten sich meine Instinkte ein und ich lief auf meine Gegner zu, genauso wie alle anderen. Wir liefen und liefen Richtung Ausgang, begleitet von unserer Angst und dem Schreien der dunklen Wesen. Wir kamen wieder zu Tür und ich sah gerade noch wie Thorbrand durch die kleine Tür sprang als ich auf einmal einen Schrei hörte. Ich kroch ebenfalls durch die Tür und musste sehen, wie die zwei dunklen Gestalten auf uns warteten und Thorbrand verletzt in einer Ecke saß. Nur für einen kurzen Augenblick besiegte mein Verstand meine Angst und ich sprang zu Thorbrand, um seine Verletzungen durch einen Trank zu heilen. Die zwei Wesen traten auf uns zu, während die anderen hinter den Wesen aus der Tür gekrochen kamen und schnell das Weite suchten. Dicht an der Wand gedrängt übermannte mich wieder die Angst und zusammen mit Thorbrand rannte ich auf die Wesen zu, um den rettenden Ausgang zu erreichen. Wir überrumpelten sie und liefen in den Saal mit den Pfeilern und der bodenlosen Schlucht. Schnell sprangen wir von einer Säule zur nächsten und ich konnte sehen wie Jander schon durch den Ausgang lief. Thorbrand setzte sich vor mich und überholte den Troll, der nun direkt vor mir her lief. Er rannte gerade auf den Ausgang zu als sich eine unsichtbare Mauer auf tat und den Troll von der Außenwelt abschirmte. Er prallte zurück und rammte mich, so dass ich in die Ecke strauchelte. Ich schlug mit meinem Kopf an der Wand an und musste gegen einen Ohnmachtsanfall ankämpfen als die zwei Gestalten den Eingangsraum betraten. Der Troll lag direkt neben mir und er kämpfte scheinbar genauso wie ich gegen die Angst an, die immer noch von den zwei Gestalten ausging, an. Wir mussten uns beeilen, denn die Wesen kamen immer näher, da drückte mir der Troll einen Gegenstand in die Hand, was ich jedoch kaum bemerkte. Also krochen wir zum Ausgang und diesmal schien keine Mauer uns aufhalten zu wollen, denn der Troll schaffte es hindurch. Doch als ich gerade hinaus kriechen wollte stieß ich mit dem Kopf an einen unsichtbaren Widerstand an. Verzweifelt sah ich mich um, draußen riefen meine Kameraden nach mir doch ich konnte sie nicht hören. Dann standen die zwei finsteren Wesen vor mir und ihre Hände griffen nach meinen Beinen, um mich mit zu nehmen in die Tiefen der Gruft, auf dass ich dort für immer als untoter Wächter die Ewigkeiten verbringen sollte. Die Aussicht niemals an Odins Tafel zu sitzen, ließ mich schlagartig erwachen und zum ersten Mal bemerkte ich, was mir der Troll in die Hand gab. Einen kleinen unscheinbaren Ring, den er wahrscheinlich, der kleinen toten Gestalt abgenommen hatte und der wohl der Grund war, warum zunächst nicht er und nun ich nicht fliehen konnte. Ich schmiss den Ring zurück in die Gruft, trat mich frei und setzte nach draußen in die kalte Nachtluft. Die Wesen kamen nicht heraus und wir hörten auch keine Schreie mehr. Als ich einige Male durch geatmet hatte und mir Jander und Thorbrand aufhalfen, drehte ich mich zum Troll um. Er schaute mich an, doch bevor er etwas sagen konnte prallte meine Faust gegen sein Kinn. Wutentbrannt wollte ich mich auf ihn stürzen, als mich Jander aufhielt. Er erklärte mir, dass der Troll als er hinaus kam, schlagartig inne hielt und zurück rennen wollte, um mich heraus zu holen, doch als er nicht mehr hineinkam, fing er an zu verzweifeln und er schrie, dass er dies nicht wollte. In der Zwischenzeit war der Troll aufgestanden und er erzählte mir, dass eine Macht sein Herz ergriff, dass sein Schicksal über das von anderen gestellt hat und er mir deshalb den Ring gab. Erst als er aus der Höhle raus war, hörten die Stimmen auf und er wollte zurückkehren und mir helfen. Ich starrte ihm ins Gesicht und er schaute beschämt zurück. Er entschuldigte sich und bat mir das Kurzschwert an, dass er in der Gruft gefunden hatte. Ich fing an zu lachen und sagte ihm, dass ich zum Ratten erschlagen eher einen Stock nehmen würde als ein Schwert, das eher einem Brotmesser ähnelte. Außerdem besaß es scheinbar magische Kräfte, denn es fing immer an blau zu schimmern, wenn sich ein Ork näherte (dies fanden heraus als wir das Schwert einem Geschichtenerzähler brachten, der sich mit den hiesigen Legenden auskannte und das Schwert wieder erkannte) und mit dieser fremdländischen Magie wollte ich nichts zu tun haben. Wir tranken noch zusammen und als sich die Sonne abzeichnete gingen wir in unsere Zelte, schließlich wollten wir ausgeruht sein, da wir am nächsten Morgen abreisen wollten.
Wir erwachten erst gegen Mittag, zumindest Thorbrand, Jander und ich. Snorri und Ulfgar waren schon lange vor uns wach und während Snorri der Keltin McWood nachstellte, rüstete sich Ulfgar, um auch noch einmal in die Gruft zu steigen, da er der einzige von uns war, der noch nicht die Gelegenheit hatte seinen Beutel um ein paar seltene Schätze zu erweitern. Die Sonne brannte heiß auf uns hinab und wir verbrachten, den Vormittag damit unsere Zelte abzubauen, da wir vor dem Abend bei unseren Booten sein wollten. Jedoch mussten wir noch darauf warten, dass der Emir erschien, weil es ja immer noch ein Urteil zu fällen galt. Ulfgar kam endlich aus der Höhle heraus, jedoch genauso wie wir ohne Schätze dafür aber mit abenteuerlichen Geschichten zurück ins Lager. Gleichzeitig kam auch Lupus zu uns und fragte mich, ob ich ihm beim Bau einer Falle helfen würde, um die Gruft vor weiteren Grabräubern zu schützen. Wir sammelten also Holz, um eine Speerfalle zu bauen, die wir noch zusätzlich mit dem Saft von giftigen Pflanzen bestrichen. Als wir sie dann in den Eingangsbereich positionierten, schob der Troll noch einen großen Stein vor die Höhle, um sie für immer zu verschließen. Danach versiegelte eine Priesterin den Eingang mit einem Spruch, um die Gruft für immer und ewig zu verschließen, doch dass interessierte uns nicht mehr wirklich, da der Emir endlich erschien. Er erschien mit seiner Leibgarde und außerdem war er auch in Begleitung einiger Echenmenschen. Wir gesellten uns zu ihm und erwarteten die Angeklagten, die in schwerer Panzerung und bewaffnet erschienen. Sie redeten sich um Kopf und Kragen und sie wollten nur die Strafe zahlen ohne ihren Fehler einzugestehen. Jedoch hatte der Emir kein Interesse am Geld und er wollte nur eine Entschuldigung von ihnen auf die wir sehr lange warten mussten, denn wie so oft waren bei den Mittelländern die Zungen länger als die Schwerter. Am Ende jedoch war man sich wieder einig und die Abenteurer brachen auf, zurück zu marschieren in ihre Heimat. Da auch wir es eilig hatten, sprachen wir den Emir sofort auf unseren Sold an und er zahlte uns aus. Neben dem Lohn vom vergangenen Jahr, wo Alrik zusammen mit den Männern aus dem Limfjord fuhr, übergab uns der Emir einen Edelstein, der so groß war, wie die Faust eines Mannes und er versprach uns nächstes Jahr, jedem Mann 10 Goldstücke zu geben, wenn wir wieder für ihn das Gesetz vertreten würden. Wir verabschiedeten uns und brachen auf zum Hafen. In einer kleinen Taverne beratschlagten wir uns, was wir mit dem Edelstein machen sollten und wir entschieden uns, dadurch eine Handelsflotte aufzubauen, um nordische Handelsgüter in den Süden zu bringen und dafür südländische Waren einzutauschen. Wir bestiegen die Boote und fuhren gemeinsam hinaus aufs Meer bis die Threfthönn abbog und am Horizont verschwand. Die Sjórúlfur hielt weiter nach Norden und wir freuten uns schon bald wieder in Silfurvik mit den anderen Ylfingen feiern zu können.
geschrieben von Erik Holgerson