ls Jander vor einigen Jahren den Hof seines Onkels übernommen hat, bestand dieser nur aus einer eingefallenen Hütte und einem wackeligen Landungssteg für das Boot.

Mittlerweile ist der Hof gewaltig gewachsen und besteht aus mehreren Stallungen für das Vieh, einer Räucherhütte, mehreren Schuppen und Vorratskammern, einer Schmiede, einer Schwitzhütte, einem kleinen und einem großen Langhaus.

In dem kleinen Langhaus sind die Knechte und Mägde untergebracht.

Im großen Langhaus wohnt Jander, zusammen mit seinem Weib und seinen Húskarlen.

Schon von weitem sieht man den Erdwall und die Holzpalisade, welche den gesamten Hof oberhalb der Bucht umschließen.

Zwei große Tore, welche nachts stets geschlossen sind, gewähren auf der einen Seite Einlass ins offene Weideland, auf der anderen Seite Zugang zur sandigen Bucht und dem Landungssteg, wo die Schiffe des Hersirs liegen.

Beide Tore werden durch hohe Türme flankiert, welche immer von Wachen besetzt sind. Kein Besuch bleibt unbemerkt. Sollten auch die Wachen etwas übersehen, den Augen und Ohren der frei laufenden Hofhunde entgeht nichts. Diese geben bereits Laut, bevor der Ankömmling in Sichtweite ist.

Vor der Palisade haben die Ylfinge einen tiefen Graben ausgehoben, diese Erde wurde zu einem Erdwall aufgeschichtet auf dem die Holzpalisade aufgebaut wurde, so das die Holzpalisade außen noch höher und gewaltiger erscheint.

An den Hof grenzt östlich ein weitläufiger Wald. Im Norden und Westen erstreckt sich die Grassteppe und im Süden fallen die Klippen herab zur Bucht.

Weit erstreckt sich der Landbesitz des Hersirs. Rund um seinen Hof nennt er fruchtbare Äcker, saftige Weidewiesen und dichte Wälder sein eigen. Einige kleinere Hütten befinden sich auf diesem Land, um den Viehhirten und Knechten auf den Feldern Unterschlupf bei schlechtem Wetter zu gewähren.

Der Weg hinunter zur Bucht ist recht kurz und breit, aber sehr steil. Links und rechts neben dem Weg erstrecken sich steile Klippen, welche sich wie riesige Wächter über dem Fjord erheben.

Der alter Landungssteg wurde vor Jahren abgerissen und ein neuer Steg, größer und massiver, wurde gebaut. Die flachen Drachenboote können aber auch auf den sandigen Strand gezogen werden. Drei Koggen, ein kleines Drachenboot und ein großes Drachenboot, die stattliche „Sjórúlfur“ nennt der Hersir sein eigen.

Nach der anstrengenden, täglich wiederkehrenden Arbeit, genießen die Bewohner des Hofes gerne ein abkühlendes Bad in der sandigen Bucht, oder in dem angenehm warmen Wasser der sprudelnden Geysire, welches sich in den natürlich geschaffenen Badebecken auf dem Hofgelände sammelt.

An der Flussmündung des „Stórfliót“, welcher im östlichen „Rikiflóll“ Gebirge entspringt und in der „Bjarndýrvik“ mündet, sind oft Braunbären beim Lachsfang an den kleinen Wasserfällen zu beobachten.

Manche sagen, die Bucht wäre nach diesen Braunbären benannt. Andere aber sagen, wer einmal einen Mann vom Bjarndýrvik Hof gesehen hat, der weiß dass diese Bären in Menschengestalt der Bucht ihren Namen gegeben haben.

von Jander Skaflocson